Heutzutage ist es keine Seltenheit mehr, dass wir immer und überall vernetzt sind, unsere mobilen Endgeräte stets bei uns tragen und somit fast schon von der Verschmelzung mit der Technik sprechen können. Jedoch ist es erst dann eine tatsächliche Verschmelzung, wenn wir mit der Technik direkt über das eigene Nervensystem verbunden wird. Das klingt zunächst sehr nach Science Fiction und noch nicht in Reichweite, jedoch ist es bereits länger Realität. Denn es gibt bereits erste Pioniere, die ihre Sinne haben erweitern lassen.
Was ist ein Cyborg?
Diese Pioniere sind an einem Fortschritt orientiert, der mehr oder weniger auch eine persönliche Ebene bedient, die hier befriedigt werden soll. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Cyborg Neil Harbisson. Vor einigen Jahren hat er sich eine Antenne in den Kopf einpflanzen lassen, die seine Passion zur Musik noch stärker unterstreicht. Diese Antenne übersetzt die Farben aus seiner Umwelt in Töne. Jede Farbe hat einen anderen Ton. Neil Harbisson selbst sieht alles in schwarz und weiß, ist aber in der Lage, die Töne einzuordnen.
Ein Cyborg ist also jemand, der seine von Geburt an bestehende Sinne um einen oder mehrere erweitert. Die Cyborgs sehen sich daher auch als eine neue Spezies an.
Cyborgs und Kunst
Cyborgs empfinden sich auch als sehr eng mit der Kunst verbunden. Aus diesem Grund gibt es in Barcelona die sogenannte Transpeciessociety. Hier haben sich Künstler, Ärzte, Designer, Philosophen, Juristen und viele weitere zusammengeschlossen, um gemeinsam und vor allem „Open Source“ an weiteren fortschrittlichen AS zu arbeiten.
AS sind die sogenannten Artificial Senses, die künstlichen Sinne. Anders als die AI (Artificial Intelligence), die künstliche Intelligenz, die der Mensch der Maschine beibringen möchte, stehen hier Erweiterungen für den Menschen im Mittelpunkt. Dazu werden dem Menschen künstliche Bauteile eingepflanzt, die ihn Dinge spüren und erfahren lassen, die sonst niemand anders spürt.
Ribas, eine weitere Cyborg, kann so Schwingungen von Erdbeben auf der ganzen Welt wahrnehmen und verarbeitet diese in ihrer Kunst, für jeden zugänglich.